Erstmals "Werkzeuggebrauch" bei Fischen dokumentiert
Sydney/Wien - Als der Profitaucher Scott Gardner bei einer Exkursion im australischen Great Barrier Reef nachforschte, woher seltsame hämmernde Geräusche kamen, staunte er nicht schlecht: Er ertappte nämlich einen fußlangen Schwarzfleck-Zahnlippfisch in flagranti dabei, wie er eine Muschel in seinem Maul gegen einen spitzen Felsen schlug und auf diese Weise öffnete.
Gardner machte Fotos von der erstaunlichen Aktion, die nun im Fachblatt "Coral Reefs" von australischen Verhaltensbiologen wissenschaftlich aufgearbeitet wurde und als erster Beweis für Werkzeuggebrauch bei Fischen diskutiert wird. Für Culum Brown, einem der Autoren des Artikels, ist klar, dass der Fisch im Muschelknacken sehr geübt war. Zudem fanden sich im Umkreis des Tatorts zahlreiche Muschelschalen.
Umstritten ist, ob die Fähigkeit des Zahnlippfisches auch als klassischer Werkzeuggebrauch akzeptiert wird. Skeptische Verhaltensforscher geben zu bedenken, dass Tiere das Werkzeug halten müssten. Brown wiederum kontert, dass Fische eben nur das Maul dafür nutzen könnten. (tasch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12. Juli 2011)
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